Das deutsche Tanzabzeichen
Wenn es ums Tanzen geht, stehen seit Jahrzehnten drei Farben für Herausforderung, Spaß und Anspruch:
Bronze, Silber, Gold und Goldstar.
Wer schon mehrere Tanzkurse gemacht hat, sucht vielleicht zusätzlichen Ansporn. Das Deutsche Tanzabzeichen (DTA) hat Tradition und steht seit 1968 für Spaß, Qualität und Leistung. Doch in erster Linie ist es eine Belohnung für das Bemühen des Einzelnen, seine tänzerischen Fähigkeiten zu erweitern und zu verfeinern. Es ist eine Auszeichnung für eine Leistung, die man sich erarbeitet hat und die deshalb auch angemessen gewürdigt werden soll.
„Stars“ und „Super Stars“
Nach der Welttanznadel, die üblicherweise nach der Beendigung eines fortgeschrittenen Kursus verliehen wird, gibt es das Deutsche Tanzabzeichen in unterschiedlichen Kategorien, je nachdem, wie weit man schon mit seinen Tanzkünsten gekommen ist.
Die Tänze des DTA
Welche Tänze unterrichtet werden entscheidet die jeweilige Tanzschule
- Geschlossene Tänze Offene Tänze
- Foxtrott Discofox
- Slowfoxtrott Boogie Woogie
- Quickstep Jive
- Langsamer Walzer Salsa
- Wiener Walzer Rumba (Karreé- oder Kubanischer Rhythmus)
- Tango Cha Cha Cha
- Tango Argentino Samba
- Paso Doble (englischer Stil)
Die Figuren des DTA
Die Figuren für die einzelnen Stufen werden von der Tanzlehrer-Akademie empfohlen. Grundlage sind die jeweils gültigen ADTV-Ausbildungsunterlagen in denen die Figuren beschrieben sind.
Da die Dauer eines Tanzkursus individuell von der jeweiligen Tanzschule bestimmt wird, kann die Anzahl der Figuren in den Stufen unterschiedlich sein.
Unterrichtsziele
Wichtigstes Ziel des Medaillentanzens ist das Erlernen eines tänzerischen Bewegungsstils, der ruhig und elegant wirken soll. Die auf normalen Bewegungen aufgebauten Techniken müssen von jedem Tanzschüler ohne großen Trainingsaufwand erlernbar sein. Im Unterschied zum Tanzstil des Welttanzprogramms werden im Medaillentanzen für die fortgeschrittenen Tänzer auf Haltungs- und Bewegungsgrundsätze Wert gelegt.
- Das Erlernen neuer Haltungs- und Bewegungsgrundsätze
- Das Erlernen neuer Tänze, Figuren und Rhythmen
- Der Erwerb des Deutschen Tanzabzeichens
Stil
Das oberste Prinzip beim Paartanzen ist das Streben nach einer größtmöglichen Paarharmonie. Im Idealfall bewegt sich ein Partner mit dem anderen „gewandt“ zur Musik. Es geht nicht nur darum Gesellschaftstänze tanzen zu können, sondern auch um die Art und Weise wie die Tänze getanzt werden. Die tänzerischen Fähigkeiten und die technischen Fertigkeiten der Tanzschüler sollen erweitert und verbessert werden. Die Tanzqualität beim Paartanz wird bestimmt durch:
- Die Taktsicherheit und die Rhythmik
- Die individuelle Haltung
- Die Bewegungstechnik
- Die Haltung im Paar und die Paarharmonie
Vergabe des Deutschen Tanzabzeichens
Dem DTA geht im Allgemeinen die Vergabe des Welttanz-Abzeichens voraus Nach einer tänzerischen Weiterentwicklung pro Leistungsstufe von mindestens sechs Monaten kann das DTA der Tanzschülerin / dem Tanzschüler überreicht werden.
- Welttanz-Abzeichen – Verleihung frühestens nach drei Monaten
- Bronze – Verleihung frühestens sechs Monate nach WTP
- Silber – Verleihung frühestens sechs Monate nach Bronze
- Gold – Verleihung frühestens sechs Monate nach Silber
- Goldstar und Super-Goldstar Rang 1-3 (Der Erwerb dieser Leistungsabzeichen ist nur mit einem Medaillentest möglich.)
Für Tänzerinnen und Tänzer die ihre Tanzqualität detailliert erfahren wollen besteht die Möglichkeit an einem Medaillentest teilzunehmen. Bei diesem Test beurteilt ein vom ADTV autorisierter Prüfer die Leistungen des Teilnehmers nach festgelegten Vorgaben.
Bewertung
- Es geht nicht nur darum, ausgewählte Gesellschaftstänze tanzen zu können, sondern auch um die Art und Weise wie die Tänze getanzt werden.
- Es sollen die tänzerischen Fähigkeiten und die technischen Fertigkeiten des Tänzers beurteilt werden.
- Maximal 15 Punkte pro Tanz können vergeben werden.
- Herren und Damen werden getrennt bewertet. Es kann also zu unterschiedlichen Ergebnissen innerhalb des Paares kommen.
- Innerhalb des Paares kann nur ein Partner bewertet werden wenn der andere Partner keinen Test machen möchte.
- Die Prüferin / der Prüfer wird vor der Prüfung von der Tanzschule informiert, welche Tänze auf Verlangen für Goldstar und die Superstars genannt werden können.
- Die Prüferin / der Prüfer kann auf dem Ergebnisbogen im Feld „Besonders gut gelungen“ einen Tanz oder eine Aktion besonders hervorheben.
Bewertungskriterien
Bronze
- Takt- und Rhythmus-Sicherheit
- Tanzt die Tänzerin / der Tänzer im Takt der jeweiligen Musik?
- Werden die langsamen bzw. schnellen Schritte korrekt in der Musik getanzt?
- Passt der Rhythmus von Herr und Dame zusammen (Schritte synchron)?
- Individuelle Haltung
- Tanzt die Tänzerin / der Tänzer in einer natürlichen, aufrechten Körperhaltung?
- Tanzt die Tänzerin / der Tänzer aufrecht in einer „natürlichen“ Spannung?
- Ist die Tanzhaltung dem Leistungsstand angemessen?
Silber
- Takt- und Rhythmus-Sicherheit
- Individuelle Haltung
- Bewegungstechnik
- Wirken die Bewegungsabläufe natürlich und elegant?
- Entspricht die tänzerische Darbietung dem Stil und dem Charakter des jeweiligen Tanzes?
- Ergibt sich die Fußarbeit aus der Schrittgröße und ist für den jeweiligen Tanz korrekt?
- Ist die Schrittgröße dem Leistungsstand angemessen?
Gold, Goldstar und Super-Goldstar Rang 1-3
- Takt- und Rhythmus-Sicherheit
- Individuelle Haltung
- Bewegungstechnik
- Haltung im Paar und Paarharmonie
- Entspricht die Haltung dem Stil und dem Charakter des jeweiligen Tanzes?
- Sehen Tanzhaltung, Paarpositionen und Armlinien elegant und natürlich aus?
- Sind Körperpositionen zueinander und miteinander ausbalanciert?
- Unterstützt die Führung die Aktion/Bewegung?
- Ist das Paar eine Einheit?